Es war einmal Indianerland : Roman

Mohl, Nils, 2011
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Medienart Buch
ISBN 978-3-499-21552-0
Verfasser Mohl, Nils Wikipedia
Systematik DB - Brückenliteratur
Schlagworte Jugendbuch, Männliche Jugend, Identitätsfindung, Boxen, Jugend / Unterprivilegierung, Wohnsiedlung
Verlag Rowohlt-Taschenbuch-Verl.
Ort Reinbek b. Hamburg
Jahr 2011
Umfang 352 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage Orig.-Ausg.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Nils Mohl
Annotation Für den Hamburger Autor hat die Großstadt einiges mit dem Wilden Westen zu tun - nur dass hier nicht mit Revolvern, sondern mit Fäusten gekämpft wird. Der 17-jährige Ich-Erzähler lebt in einer Plattenbausiedlung am Stadtrand, im Ghetto. Es sind Sommerferien, er verbringt seine Zeit mit einem Job am Bau und beim Boxtraining. Bis er Jackie kennenlernt, die rothaarige Diva aus dem Viertel der Reichen, in die er sich aus dem Stand rettungslos verknallt. Und so beginnt der Roman damit, dass der Junge umsonst auf Jackie wartet, in einen Dialog mit Mauser vertieft. Den man zunächst für einen Freund des Protagonisten hält, bis sich die Hinweise darauf mehren, dass man es hier mit einer Variation von "Fight Club" zu tun hat, dem fulminanten, v.a. durch seine Verfilmung bekannten Roman von Chuck Palahniuk. Und irgendwann stellt die namenlos bleibende Hauptfigur unmissverständlich fest: "Mauser ist ein Teil von mir." Das ist nicht die einzige erzählerische Volte, die der Autor schlägt. Wer lineares Erzählen liebt, hat es mit dem "Indianerland" schwer. Dreizehn Tage umfasst der Text, eine Zeitspanne, in der er permanent vor- und zurückspringt, mit "forward" und "rewind" und Pausetasten. So fügt sich nach und nach der Plot zusammen, erzählt von einer Umgebung, in der Boxkämpfe statt Gesprächen geführt werden, von sinnloser und sinnhafter Liebe, von einem Vater, der seine Frau erwürgt hat und nun auf der Flucht ist. Es ist ein Konzeptroman - alles, etwa wie in der Erzählzeit zwischen den Tagen hin- und hergeskippt wird oder welche Beobachtungen die Figur wann macht, ist durchdacht. Die Detailbeschreibungen, mit denen Mauser-Grünhorn seine Umwelt wahrnimmt, sind es auch, die zu der dichten Atmosphäre des Textes beitragen, die Härte und Hitze, die in diesem "Indianerland" herrschen, spürbar machen. Anders als mit extremer Genauigkeit wäre dieser Erzählstil auch nicht durchzuhalten, doch so ergibt sich in spannender Dramaturgie das komplexe Psychogramm eines jungen Mannes, der den Part des "lonesome cowboy" übernommen hat. Am Schluss stehen ein wenig mehr Selbsterkenntnis und ein Happy End. Sieht man von den letzten beiden Seiten ab, genießt man einen beeindruckenden und rasanten Roman über einen Jugendlichen, der sich durch seinen ganz persönlichen inneren und äußeren Wilden Westen kämpft. *ag* Karin Haller
Exemplare
Ex.nr. Standort
4473 DB, Moh

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